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Rede des Präsidenten zum Ende seines Mandats

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Pressemitteilungen
Interne Politikbereiche und Institutionen der EU
Straßburg
14-12-2016

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

dies ist heute die letzte Arbeitssitzung, die ich als Präsident des Europäischen Parlaments leite. Das ist ein bewegender Moment für mich.

Vor fünf Jahren habe ich nach meiner Wahl zum Präsidenten gesagt, dass es mein Ziel ist, das Europäische Parlament sichtbarer, hörbarer und einflussreicher zu machen. Fünf Jahre später kann ich sagen, dass uns das gemeinsam gelungen ist: Das Parlament ist heute sichtbarer, hörbarer und einflussreicher als je zuvor.

In den vergangenen Jahren ist es uns gemeinsam gelungen, das Europäische Parlament zu dem Ort der europäischen Demokratie zu machen. Hier in diesem Saal finden die wichtigen Debatten statt und hier werden Entscheidungen getroffen, die das Leben der Menschen besser und sicherer machen.

Mit dem Spitzenkandidatenprozess ist es uns gelungen, die EU demokratischer zu machen und den Einfluss der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Dadurch haben wir unsere transnationale Demokratie gestärkt.

Aber genau diese transnationale Demokratie ist heute in großer Gefahr. Überall auf unserem Kontinent machen sich die Spalter und die Ultranationalisten wieder breit, diejenigen, die Menschen gegeneinander hetzen und die das liberale, das soziale und das ökologische Gesellschaftsmodell Europas abwickeln wollen. Damit gefährden sie eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften, die auf unserem Kontinent je gelungen ist.

Mit aller Kraft habe ich gegen diesen Hass gekämpft und das werde ich auch zukünftig tun, wenn auch von anderer Stelle aus!

Denn: Es ist unsere Pflicht uns gegen diese zerstörerischen Tendenzen zur Wehr zu setzen, egal von welcher Funktion aus.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

das Europäische Parlament mit seinen 751 Abgeordneten aus 28 souveränen Staaten, die 508 Millionen Bürgerinnen und Bürger repräsentieren, ist eine einzigartige Institution. Präsident dieser Institution zu sein, war eine außergewöhnlich Ehre für mich, für die ich sehr dankbar bin.

Ich war ganz sicher kein bequemer und auch kein einfacher Präsident. Aber ich habe immer nach bestem Wissen und Gewissen versucht, für die Sache Europas zu streiten, damit die Menschen und Völker Gräben überwinden und wir zusammen einen Beitrag für eine friedliche Welt leisten können.

Meinem Nachfolger und uns allen wünsche ich eine glückliche Hand und die Kraft und Zuversicht, die Dinge zum Besseren zu wenden. Wir dürfen nicht nachlassen in unserem Streben, dieses Europa zu einem besseren Ort zu machen, der auch Strahlkraft nach außen entfaltet und den Hoffnungslosen wieder Hoffnung gibt. Die gestrige Sacharow-Preisverleihung hat uns nachdrücklich daran erinnert.

Es liegt an uns, unseren Kindern und Enkeln Europa als einen Ort zu übergeben, der für diese Hoffnung steht.

Voller Demut danke ich Ihnen für unsere gemeinsame Arbeit.

Für weitere Informationen:

europarl.president.press@europarl.europa.eu